Schon gewußt…?

Geschichten aus dem Amateurfußball:


Vom Metzger bis zur Drama-Queen

Alltag in der B-Klasse:
Es gibt allerhand Spielertypen, die einem in der B-Klasse so über den Weg laufen. Ein holpriger Sportplatz, in der Kabi­ne eine Kiste Bier, das Trikot riecht nach Zigaretten — ja, man erzählt sich viel über die B-Klasse. Aber auch, dass man dort den Fußball noch so erleben kann, wie er ur­sprünglich einmal war. Heute mit einem Streifzug durch die Spielertypen dieser Liga.

Der Metzger

Hat seine Karriere eigentlich vor Jahren beendet, aber weil man ihn irgendwann noch mal gebraucht hat, ist er wiedergekommen. Gedacht war das nur für ein Spiel, jetzt wird man ihn aber nicht mehr los. Spielt in zu­sammengetapeten Puma-King-Schu­hen und mit zwei Kniebandagen, für ihn musste man extra größere Triko­thosen nachbestellen. Drischt jeden Ball wie er kommt wieder zurück, wofür ihn der Trainer liebt, weil er „nedd lang fummelt“. Schwitzt be­reits Mitte der ersten Halbzeit, als hätte man ihn unter die Dusche ge­stellt. Zwar verliert er jedes Lauf­duell, aber wehe dem, der mit ihm einen Pressschlag macht.

Der Musterprofi

Trainiert in Hose, Stutzen und Tri­kot von Real Madrid. Trägt immer die neuesten Messi-Schuhe und ist sich sicher, diese A-Klasse ist für ihn nur ein Sprungbrett in den Weltfuß­ball. Geht an Abenden vor dem Spiel um acht ins Bett und trinkt nach dem Aufstehen eine Literflasche Mineral­wasser, in die er fünf Magnesiumta­bletten aus dem Discounter geschmis­sen hat. Hat dann vor dem Spiel Durchfall — wegen des Getränks und vor lauter Aufregung. Zaubert zehn Minuten mit der 10 auf dem Rücken, bis er einen Pressschlag mit dem Metzger macht. Fliegt dabei fünf Meter durch die Luft und muss vom Platz getragen werden — weinend.

Der Südländer

Erzählt beim ersten Training, dass er früher mal bei Galatasaray ge­spielt hat. Hat sich dann aber offen­sichtlich gegen eine Profikarriere und für die Eröffnung eines Handyla­dens in der Nordstadt entschieden. Sprintet bei jedem Waldlauf anfangs vorneweg, kommt aber später nicht mehr am Sportheim an. Ist beim Trai­ner in Ungnade gefallen, weil er ihm einen Gebrauchtwagen organisiert hat, bei dem sich später herausstell­te, dass er einen Unfallschaden hat. Kann mit Abstand am besten kicken und könnte jedes Wochenende das Spiel kinderleicht im Alleingang ent­scheiden, kommt aber meistens erst um fünf Uhr morgens aus der Disco. Oder er ist noch gesperrt wegen Schi­ri- Beleidigung. Kann den Metzger nicht leiden, weil er seinen Dialekt nicht versteht.

Das Torwarttier

Weil er eine Saison lang als Num­mer zwei bei der B-Jugend des 1. FC Nürnberg auf der Bank gesessen hat, hat er nun bis in alle Ewigkeit eine Stammplatzgarantie. Hat das Hech­ten beim Training auf dem Betonbo­den des Garagenhofs gelernt. Auch die Blutgrätschen übrigens, weshalb er beim Fünf-gegen-zwei im Trai­ning für drei bis vier Bänderrisse pro Saison verantwortlich ist. Gilt auch sonst schnell als bekloppt, weil er ab dem Anstoß wie ein Wilder über den Platz brüllt, um die Abwehr zu ord­nen. Beim Flankenpflücken pflügt er gegnerische Stürmer mit angezoge­nem Knie über den Haufen. Kennt keinen Schmerz und ist nur zu einem Menschen wirklich liebevoll: seiner kleinen Tochter. Sein bester Freund ist der Metzger.

Der Akademiker

Ist ein stiller Trainingsgast, der nicht mitlacht, wenn einer einen Bein­schuss kassiert. Trinkt auf dem Mann­schaftsabend Apfelschorle und bringt als Einziger Frau und Kind mit. Ist ein solider Außenverteidiger, der jede Gelbe Karte stundenlang mit dem Schiedsrichter ausdiskutie­ren will. Geht den Zweikämpfen mit dem Metzger aus dem Weg, weil er sich ja verletzen könnte. Kommt irgendwann von heut’ auf morgen nicht mehr, was aber erst Wochen später auffällt.

Das ewige Talent

Ist der jüngere Bruder vom Metz­ger und schießt jede Saison mindes­tens zwanzig Tore. Die Senioren am Spielfeldrand diskutieren jedes Spiel darüber, wo das nur enden soll, wenn er eines Tages nicht mehr dabei ist. Kann mit dem Ball deutlich besser umgehen als mit seinem Kalorien­haushalt, weshalb er nie höherklas­sig spielen wird. Kommt nach Winter­pause und Sommerurlaub regelmä­ßig mit starkem Übergewicht zurück, bügelt dann aber jede Kritik mit zwanzig Treffern wieder runter.

Der Möchtegern-Gangster

Hat eine Snap-Back-Cap auf dem Kopf, zupft sich die Augenbrauen, trägt Lederjacke und Jogginghosen mit tiefem Schritt über knöchelho­hen, pinken Turnschuhen. Fährt einen tiefergelegten, orangenen Opel mit Rallye-Streifen und Heckflügel. Verbraucht eine komplette Tape-Rol­le, um Stutzen und Handgelenke abzukleben, außerdem das Brustwar­zen- und das Augenbrauenpiercing. Versprüht vor dem Spiel eine halbe Dose Haarspray und hat keinen Bock auf Fußball wenn es kalt ist und reg­net. Gerät mehrfach mit dem Metz­ger aneinander, weil der ihm immer den Schirm der Cap rundbiegen will.

Der Jüngste

Kommt frisch aus der A-Jugend, muss daher „noch viel lernen“, wes­halb ihm alle unangenehmen Aufga­ben übertragen werden: Wer geht beim Fünf-gegen-zwei in die Mitte? Wer trägt das Ballnetz? Wer fährt zur Tanke Bierholen? Wer muss beim Weihnachtsfeier-Ballett das Tutu tra­gen? Als Aufnahmeritual muss er an der Kerwa mit dem Metzger um die Wette Kurze trinken.

Der Ex-Profi

Duscht schon vor dem Spiel, weil er morgens irgendwo ein Treppen­haus geweißt hat, um etwas dazuzu­verdienen. „Hat früher mal höher ge­spielt“ — wie hoch genau weiß nie­mand. Spielt nur deshalb noch mit Mitte Vierzig als Spielertrainer in der A-Klasse, weil er wegen des Fuß­balls nie Zeit für Schul- und Berufs­ausbildung hatte. Spielt er mit, läuft es. Spielt er nicht mit, herrscht das blanke Chaos — weil die einzige Tak­tik daraus besteht, ihn anzuspielen, sobald der Ball erkämpft wurde. Schlüpft nach dem Spiel in Stutzen in die Adiletten und raucht oben ohne vor der Kabine. Verlässt den Verein mitten in der Saison, weil ein anderer Klub ihm dreißig Euro mehr zahlt.

Die Drama-Queen

Wirft jedem Fehlpass ein „Sorry“ hinterher und schreit am lautesten, wenn er gefoult wird. Steht dann aber sofort wieder auf, um sich beim Schiri zu beschweren. Humpelt ge­künstelt herum, kann beim nächsten Angriff aber wieder rennen wie ein junges Reh. Wurde schon ungezählte Male vom Notarztwagen vom Feld ins Krankenhaus transportiert, wo dann eine leichte Prellung diagnosti­ziert wurde. Wird vor wichtigen Spie­len schneeweiß im Gesicht und ist ein Sicherheitsrisiko, weil er jeden Ball vor Aufregung verstolpert. Lässt sich nach Niederlagen auf den Boden fal­len und bleibt liegen, bis ihn jemand tröstet.

Autor: Christoph Benesch
Artikel abgeändert


 

Lieber Sportfreund!

Sie haben soeben den amtierenden Schiedsrichter
Kritisiert, was besagt, dass Sie es besser machen würden.
Bitte melden Sie sich deshalb selbst als Schiedsrichter, denn
nur der hat das Recht zu kritisieren, der es besser zu machen versteht –
und das Sie doch??
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Der Sohn fragt den Vater, was aus einem Fussballer wird,
wenn er nicht mehr richtig sehen kann.
Der Vater antwortet daraufhin: „Schiedsrichter“!
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Der Teufel besucht Petrus und fragt ihn, ob man mal ein Fußballspiel Himmel gegen Hölle planen sollte. Petrus hat dafür ein Lächeln übrig: „Glaubst du, ihr habt auch nur die geringste Chance? Alle guten Fußballspieler kommen in den Himmel: Pele, Beckenbauer, Müller, Maradonna, Ronaldo, Ballack,…“ Der Teufel lächelt zurück: „Aber wir haben die Schiedsrichter!“
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„Haben sie drei Sekunden Zeit?“ fragte ein Zuschauer den Schiedsrichter nach Spielschluss. Dieser nickte zustimmend. „Dann erzählen sie mir mal alles was sie über Fußball wissen!“
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Sprüche wie im richtigen (Fußball-)Leben…

Dettmar Cramer
Es hängt alles irgendwo zusammen. Sie können sich am Hintern ein Haar ausreißen, dann tränt das Auge.


Paul Breitner
Da kam dann das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir liefs ganz flüssig.


Jan-Aage Fjörtoft
Ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen.


Berti Vogts
Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Und schwimmen kann er auch nicht.


Franz Beckenbauer
Ich bin immer noch am überlegen, welche Sportart meine Mannschaft an diesem Abend ausgeübt hat. Fußball war das jedenfalls mit Sicherheit nicht.


Friedel Rausch
Heute war hinten nichts, in der Mitte nichts und vorne nichts.


Horst Köppel
Ich sehe in der Bundesliga Spieler, denen springt beim Stoppen der Ball weiter vom Fuß, als ich ihn jemals schießen konnte.


Axel Kruse
(nachdem er in der 90. Minute beim Spiel Dynamo Dresden – Eintracht Frankfurt, 20.02.1993, eingewechselt wurde) Für mich war es wichtig zu sehen, dass ich konditionell mithalten konnte.


Torsten Legat
(nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart auf die Frage, wie er denn Spätzle fände) Die hab ich noch nicht probiert, aber im Allgemeinen mag ich Geflügel.


Ralf Rangnick
Es könnte ja Aua machen, es könnte ja einer mit Watte werfen. Wenn er Angst hat, soll er sich hinter die Mauer stellen.


 Es sagten:

John Toshack (als Trainer von Real Madrid):
Am Montag nehme ich mir vor, zur nächsten Partie zehn Spieler auszuwechseln. Am Dienstag sind es sieben oder acht, am Donnerstag noch vier Spieler. Wenn es dann Samstag wird, stelle ich fest, dass ich doch wieder dieselben elf Scheißkerle einsetzen muss wie in der Vorwoche.

Johannes B. Kerner:

Wenn man Gelb hat und so reingeht, kann man nur wichtige Termine haben.

Werner Hansch:

Nein, liebe Zuschauer, das ist keine Zeitlupe, der läuft wirklich so langsam.
Gerhard Delling: Die Luft, die nie drin war, ist raus aus dem Spiel
Heribert Faßbender: Sie sollten das Spiel nicht zu früh abschalten. Es kann noch schlimmer werden.

Junior Baiano:

Bremen war ein Alptraum. Es muss die kälteste Stadt auf dieser Erde sein. Ich habe immer gefroren, ich habe niemanden verstanden, und mir ging es schlecht.

Dann waren da noch diese Sprüche von….

Wir wollten in Bremen kein Gegentor kassieren. Das hat auch bis zum Gegentor ganz gut geklappt. Thomas Häßler
Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage! Franz Beckenbauer
Wir waren alle vorher überzeugt davon, daß wir das Spiel gewinnen. So war auch das Auftreten meiner Mannschaft, zumindest in den ersten zweieinhalb Minuten. Peter Neururer

Meine Mannschaft ist 15- oder 16mal ins Abseits gerannt. Das haben wir auch die ganze Woche geübt. Manfred Krafft

Und zum Schluß der Sprüche – der Spruch der Sprüche: 

Ist klar diese Wörter, ist möglich verstehen, was ich hab gesagt? Danke. … Ein Trainer ist nicht ein Idiot. Ein Trainer sehen was passieren in Platz. In diese Spiel es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie Flasche leer! … Diese Spieler beklagen mehr als spielen! … Strunz! Strunz ist zwei Jahre hier, hat gespielt zehn Spiele, isse immer verletzt. Was erlauben Struunz? … Haben keinen Mut an Worten, aber ich weiß, was denken über diese Spieler! … Ich habe fertig. Giovanni Trapattoni