Rückblick Neue Sporterfahrung „Blindenfußball“
Neue Sporterfahrung „Blindenfußball“
Am 11.10. führten wir gemeinsam mit der Agentur „DO It!“ aus Düsseldorf, gesponsert von der Deutschen Telekom, eine besondere Trainingseinheit durch. Angeleitet von Joachim und Marcel, dessen Blindheit manchen überhaupt nicht aufgefallen war, durften unsere C-Junioren und Damen jeweils die Erfahrung machen, wie man Fußball spielt, ohne etwas zu sehen.
Das Ergebnis war sowohl für die Zuschauer, die Betreuer und vor allem für die Spieler/innen selbst absolut beeindruckend. Sich nicht mehr auf sich selbst verlassen zu können, sondern auf den Teampartner vertrauen – ohne Wenn und Aber – das war für viele neu und ungewohnt.
Dazu erfuhren sie viel über den Blindenfußball an sich, die Regeln, die Teams, die Voraussetzungen und die Effekte. Vor allem das abschließende Gespräch mit Marcel blieb vielen in Erinnerung. Beeindruckend war vor allem, die Art und Weise, wie er mit der vor 11 Jahren bei ihm aufgetretenen Krankheit mit der anschließenden Erblindung umgeht.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, die ihr Ziel definitiv nicht verfehlt hat.
Neue Sporterfahrung – Kurzinterview mit Marcel Heim (FG Seckbach)
Wie bist Du zum Blindenfußball gekommen?
Es war mehr Zufall, dass ich diese Sportart ausprobiert habe: 2006 hat der Blindenfußball Einzug in Deutschland gehalten. Kurz vorher bin ich nach Würzburg in das Berufsförderungswerk gekommen. Als erste Schnuppertrainings als Lehrgänge durch Spieler angeboten wurden, habe ich mitgemacht und bin sofort dabei geblieben. Ich habe dann die Würzburger Blindenfußballmannschaft mit gegründet.
Warum engagierst Du Dich für die „Neue Sporterfahrung“?
Die „Neue Sporterfahrung“ versucht, über den Fußball – eine große Leidenschaft der Deutschen –, Barrieren bei Kindern bzw. Jugendlichen abzubauen. Wir zeigen den Teilnehmern, dass Fußball auch blind möglich ist und schwenken zum Schluss des Trainings noch auf den Alltag. Wir fragen die Jugendlichen, was sie über Blinde wissen und erklären, wie der Alltag mit Sehbehinderung abläuft. Da mir dies persönlich sehr am Herzen liegt und für mich dieses Projekt eine super Plattform ist, unterstütze ich die „Neue Sporterfahrung“ sehr gerne.
Was nehmen die Jugendlichen Deiner Erfahrung nach aus dem Training mit?
Die meisten sagen, dass sie nun mehr Respekt davor haben, vor der Leistung der blinden Sportler auf dem Platz. Sie merken sehr schnell, dass man auch mit Sehbehinderung ein ganz normaler Mensch ist. Blinde können ganz normal zur Arbeit gehen, Sport machen und verschiedene Hobbys ausüben. Sehr vielen öffnet es die Augen und sie sind für das Thema sensibilisiert.
Danke für die Trainingseinheit und das Kurzinterview Marcel –
Wir „sehen“ uns wieder.